Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland 2010

MEHR ALS 650 BESUCHER UND RUND 40 AUSSTELLER BESCHEINIGEN: DER TAG DER TÜRKISCHEN WIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND IST EIN CONGRESS DER WIRTSCHAFTLICHEN UND GESELLSCHAFTLICHEN INTEGRATION IN DEUTSCHLAND

Gespannt sahen alle Beteiligten dem Beginn der Veranstaltung Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland am 02.Oktober 2010 im CongressCenter Düsseldorf entgegegen. Das zum zweiten Mal stattfindende Ereignis bot mit seinem informativen und abwechslungsreichen Programm den Anwesenden eine gut aufeinander abgestimmte Vielfalt zu Themengebieten, die weit über das übliche Angebot in der Veranstaltungslandschaft Deutschlands hinaus gingen.

ATIAD e.V., Verband türkischer Unternehmer und Industrieller in Europa,  vereinigte im Konzept der Veranstaltung die Erwartungen des letzten Jahres mit den aktuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten in Wirtschaft und Gesellschaft. Das große Portfolio an bundesweit und auch international bekannten Ausstellern, wie Allianz, Baktat, PricewaterhouseCoopers, Hellmann Worldwide Logistics, und Referenten, u.a. Klaus Rainer Kirchhoff (Kirchhoff Consult AG) und Hans-Joachim Metternich (Keditmediator der Bundesregierung), prägten das heterogene Bild des Kongresses, welches eine potentielle zukunftorientierte Vorgehensweise für die Gesellschaft und Wirtschaft Deutschlands abbildete. “Wir wollten zeigen,” so Prof. Recep Keskin, Vorstandsvorsitzender ATIAD e.V., “ dass die wirtschaftliche und gesellschaftliche Integration durch ein aktives und erfolgreiches Miteinander aller Bevölkerungsgruppen zu erreichen ist.” Dieses Miteinander zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund konnten Teilnehmende, Gäste, Referenten und Referentinnen mit eigenen Augen in der Vielfalt der ausstellenden Unternehmen und angebotenen Workshops sehen und an der einzigartigen Atmosphäre, an der sie aktiv teilnehmen konnten, spüren.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Prof. Recep Keskin, Vorstandsvorsitzender ATIAD e.V., Guntram Schneider, NRW- Minister für Arbeit, Integration und Soziales, Peter Hintze, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Ralf Brauksiepe, parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ahmet Acet, Botschafter der Republik Türkei in Berlin, Ziya Altunyaldız, stellvertretender Staatssekretär beim Handelsminister der Republik Türkei, und Kemal Şahin, CEO Şahinler Holding.

Prof. Recep Keskin wies darauf hin, dass türkische Unternehmen in Europa ein enormes Wirtschaftspotential darstellten, welches mittels Beratung und Information in die richtige Richtung gelenkt werden müsse. Somit könnten die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen nachhaltig gestärkt werden. Diesem Ziel widmet sich ATIAD e.V., wobei die Unterstützung und Einbettung der türkischen Unternehmer und Unternehmerinnen immer unter dem Aspekt der Langfristigkeit zu betrachten sei. Der Tag der Türkische Wirtschaft böte den türkischen und deutschen Unternehmen die Möglichkeit in einen engeren Austausch zu treten, Beratungs- und Förderangebote kennen zu lernen und in Anspruch zu nehmen. Dieses Angebot sei ein Novum in der 50-jährigen türkischen Migrationsgeschichte Deutschlands.

Der NRW-Minister für Arbeit, Integration und Soziales, Guntram Schneider, lobte in seinem Grußwort zur Eröffnung der Veranstaltung Idee und Umsetzung des Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland 2010 und machte deutlich, wie notwendig und integrationsfördernd Kongresse dieser Art sind. Das vielseitige und aufeinander abegstimmte Programm der Veranstaltung spräche jeden an und zeige allen, wie erfolgreich wirtschaftliche und gesellschaftliche Integration bisher schon gestaltet worden wäre und zukünftig auch angestrebt werden sollte. Türkische Unternehmer und Unternehmerinnen könnten stolz auf das sein, was sie bisher geleistet hätten. Die diversen Möglichkeiten zur Beratung und Information durch etablierte Anbieter zeige den anstrebenden Unternehmen Mögichkeiten und Wege auf, ihre Leistungsfähigkeit effektiv zu steigern.

Die parlamentarischen Staatssekretäre Peter Hintze und Dr. Ralf Brauksiepe wiesen in ihren Grußworten einheitlich daraufhin, dass die Wahrnehmung und Nutzung bereits bestehender Beratungs- und Fördermöglichkeiten der Bundes- sowie der einzelnen Landesregierungen deutlich gesteigert und ein höherer Bekanntheitsgrad erreicht werden müsse. Dies könne und würde der Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland durch sein vielfältiges Angebot erfolgreich gewährleisten.

Der türkische Botschafter Ahmet Acet unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung für die deutsch-türkische Freundschaft. So könnten sich an diesem Tag Persönlichkeiten sowie Unternehmern und Unternehmerinnen der deutschen und türkischen Wirtschaft kennenlernen und austauschen. Dies bewirke eine Intensivierung der deutsch-türkischen Beziehungen in Wirtschaft und Gesellschaft. ATIAD e.V. treibe den Aufbau eines solchen Kontaktnetzwerkes aktiv und erfolgreich voran. Dies sei überaus lobenswert und verdiene die Unterstützung beider Länder. Er würde sich freuen auch in den nächsten Jahren am Tag der Türkischen Wirtschaft teilnehmen zu können.

Der stellvertretende Staatssekretär Ziya Altunyaldiz schloss sich den Aussagen des türkischen Botschafters an und ergänzte, dass die Türken in Europa, über die Landesgrenzen hinaus, ein enormes Wirtschaftspotential entfaltet hätten, welches durch ein vielfältiges Input an Wissen, Erfahrung und Investitionen die türkische Wirtschaft bereicherte. Der Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland trüge dies in die Öffentlichkeit und stärke somit die Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland sowie auch mit Europa.

Abschließend bekräftigte Kemal Şahin die Aussagen seiner Vorredner, in dem er auf die aktuellen und zukünftigen Zahlen türkischer Unternehmer und Unternehmerinnen in Europa und Deutschland aufmerksam machte. So weise Deutschland aktuell 3 Mio. türkischstämmige Einwohner, 80.000 türkische, selbstständige Unternehmen mit 380.000 Arbeitskräften auf. In zehn Jahren würden sich die Zahlen bei den Unternehmen auf etwa 130.000 türkischstämmige Selbstständige mit rund 750.000 Mitarbeitern erhöht haben. Bis 2030 solle sich die Zahl der Unternehmen mit türkischem Migrationshintergrund in Westeuropa, laut Prognosen wirtschaftlicher Experten, auf 200.000 belaufen, die mehr als 1 Mio. Arbeitskräfte beschäftigten.

Die Eröffnung der Veranstaltung Tag der Türkischen Wirtschaft schloss mit Preisverleihungen für die erfolgreiche Teilnahme in den Projekten İŞTE BİLGİ und FİBAsowie für die engagierte ehrenamtliche Tätigkeit  im Projekt FİBO ab. Die Preistäger des Projektes İŞTE BİLGİ Hülya Haack-YolKenan DenizOya und İhsan Sözgen sowie Ali Demir erhielten ihre Auszeichnungen durch den ATIAD-Vorstandsvorsitzenden, Prof. Recep KeskinEsref Ünsal, Geschäftsführer der Ünsal GmbH und ehemaliger ATIAD-Vorstandsvorsitzender, überreichte Hilal Ayşegül Kaçır und Akın Akbulut die Auszeichnungen für ihre erfolgreiche Teilnahme am Projekt FİBA und gratulierte ihnen zu ihren Ausbildungsplätzen, die sie durch die Unterstützung des Projektes FIBA antreten können. Auch der NRW-Minister für Arbeit, Integration und Soziales, Guntram Schneider, ließ es sich nicht nehmen, im Rahmen des Projektes FİBO der ehrenamtlichen Berufseinstiegsberaterin Nüsret Koç und dem ehrenamtlichen BerufseinstiegsberaterMücahit Akkuş Auszeichnungen für ihre engagierte Arbeit persönlich zu überreichen.

Das abwechslungsreiche Angebot an interaktiven Foren und Präsentationen, u.a. des Hauptsponsors İŞBANK GmbH und des Goldsponsors KfW-Bankengruppe, bereicherte die Veranstaltung und band die Teilnehmenden aktiv in die Diskussionsrunden ein. Referenten und Referentinnen aus Institutionen und Unternehmen mit und ohne Migrationshintergrund informierten die Besucher und Besucherinnen in den Foren zu Themen wie “Zukunftsmarkt Türkei: Chancen für Investition und Beschaffung”, “Erfolg ist kein Zufall” und “Vision oder Fiktion?-Wirtschaftstrends von Morgen”, ließen dabei ihre persönlichen unternehmerischen Erfahrungen und Erfolgsbeispiele einfließen und gingen auf Fragen und Anregungen der Teilnehmenden direkt ein.

Klaus Rainer Kirchhoff (Kirchhoff Consult AG) gelang es mit seinem abwechslungsreichen und informativen Vortrag einen gelungenen Übergang von den Grußworten seiner Vorredner zu den sich anschließenden interaktiven Foren zu schaffen. Er hob die Bedeutung türkischer Unternehmen weltweit, in Deutschland und auf dem türkischen Markt hervor und zeigte auf, wie wichtig eine aktiv gesteuerte Kommunikation mit diesem Wirtschaftspotential und auch unter den einzelnen Akteuren ist, um erfolgreich im Markt zu existieren und sich weiterentwickeln zu können.

So skizzierten die Redner des interaktiven Forums „Zukunftsmarkt Türkei: Chancen für Investition und Beschaffung“ Hera Kohnert (PwC AG), Mehmet Yaşaroğlu (Meba Steel GmbH), Şenol Koçdemir (Hellmann Worldwide Logistics GmbH) und Dr. Ahmet Lokurlu(Solitem Group) die Bedeutung des Zukunftsmarktes Türkei und schilderten der interessierten Zuhörerschaft ihre Erfahrungen auf und mit dem Zukunftsmarkt Türkei. Die abschließende lebhafte Diskussion ließ erkennen, welch enormer Bedarf an Information über den türkischen Markt bei den deutschen und türkischen Unternehmern und Unternehmerinnen in Deutschland existiert.

Besonders die Vorträge der Referenten Robert Nau (KfW-Bankengruppe), Antje Frische(Regionaldirektion Nordrhein Westfalen, Bundesagentur für Arbeit), Aziz Sarıyar und Paul Mertes (Rechtsanwaltskanzlei Segbert & Kollegen) sowie des Kreditmediators der Bundesregierung Hans-Joachim Metternich im Forum “Erfolg ist kein Zufall” wurden mit regem Interesse verfolgt. Hans-Joachim Metternich, Kreditmediator der Bundesregierung, schaffte es die Zuhörenden mit seinem Vortrag zu fesseln und ihnen wichtige Informationen zu vermitteln. Die hohe Nachfrage nach Beratungs- und Informationdienstleistungen rund um die Thematik Existenzgründung und Existenzsicherung sowie den entsprechenden Förderprogrammen von Bund und Ländern spiegelte sich auch in der regen Konatktaufnahme der Teilnehmenden mit den Regelanbietern vor Ort, wie dem Goldsponsor KfW-Bankengruppe, der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, der NRW-Bank, der HWK und der Wirtschaftsförderung Düsseldorf sowie dem Starter Center NRW,nexxt Change und dem Projekt İŞTE BİLGİ, wider. Die Möglichkeit, sich direkt informieren und beraten zu lassen, wurde ausgiebig genutzt. Insbesondere das Projekt İŞTE BİLGİ wurde als bundesweiter Beratungs-  und Informationsdienst für türkische KMU seiner Rolle als Unterschützer und Vermittler mehr als gerecht.

Schließlich bildete “Vision oder Fiktion – Wirtschaftstrends von Morgen” einen gelungenen Abschluss der interaktiven Foren am Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland. Mustafa Baklan (BAK Kardeşler GmbH), Dr. Tanju Aygün (The Nielsen Company) und İbrahim Evsan (Gründer von sevenloed und United Prototype) informierten die Anwesenden über zukunftsorientierte Strategien für den türkischen Einzelhandel in Deutschland die Bedeutung des Online-Marketings und berichteten aus ihrem reichen Erfahrungsschatz im Bereich der strategischen Internetnutzung für ihr Unternehmern.Bülent Arslan (imap GmbH) hob innerhalb dieses Forums  interkulturelles Personalmanagement als Kapitalinvestition für Unternehmen hervor, der ebenfalls einen wichtigen Stellenwert in der zukunftsorienterten Strategieentwicklung deutscher und türkischer Unternehmen in Deutschland einnimmt und unter den Wirtschaftstrends von Morgen nicht wegzudenken ist.

Darüber hinaus war es den Teilnehmenden möglich losgelöst von den Foren in regen Austausch mit den Rednern und Rednerinnen zu treten und sich beraten zu lassen. “Die Möglichkeit, mit den Referenten auch außerhalb der eigentlichen Foren in Kontakt zu treten, ist ein großer Pluspunkt der Veranstaltung, denn alle nehmen sich die Zeit mit uns zu reden.”, äußerte sich ein Besucher der Veranstaltung.

Einziger Wermutstropfen der Veranstaltung war, dass viele türkische Unternehmer und Unternehmerinnen aus der Türkei an der Veranstaltung aufgrund des hohen bürokratischen Aufwands bei der Visagenehmigung, nicht teilnehmen konnten. “Dies ist”, so Prof. Recep Keskin“ein immenses Hemmniss der deutsch-türkischen Beziehungen. Es ist dringend notwendig, diese Schwierigkeiten zu beheben und die Visagenehmigung zu erleichtern. 50 Jahre Migrationsgeschichte zwischen Deutschland und der Türkei spechen eindeutig dafür.” Mit dieser Aussage traf Prof. Recep Keskin die Meinung aller Anwesenden, Privatpersonen sowie deutscher und türkischer Unternehmer und Unternehmerinnen. Der Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland könne auch als politischer Wegbereiter für Anliegen wie die Vereinfachung der Visagenehmigungen gesehen werden, da er ein Treffpunkt für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der deutschen und türkischen Bevölkerung sei.

Alle Beteiligten, Aussteller und Ausstellerinnen sowie Besucher und Besucherinnen, waren sich einig: Die hohen Erwartungen, die an den Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland 2010 gestellt wurden, wurden mehr als erfüllt. Somit hat sich der Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland seinen Platz in der bunten Veranstaltungslandschaft Deutschlands redlich verdient. “Der Erfolg der letzten beiden Jahre festigen den Tag der Türkischen Wirtschaft in Deutschland. Er wird auch in den nächsten Jahren regelmäßig stattfinden.”, so Prof. Recep Keskin.